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mir bey meiner zärtlichen Liebe gegen ihn manchen
Kummer; ich betete daher oft und viel für ihn, und
die Brüder nahmen sich seiner treulich an. Eines
Morgens — es war gerade sein Geburtstag — kam
er früh sehr freundlich zu mir mit den Worten: „Liebe
Mutter, heut wollen wir einen recht seligen Tag ha-
ben!“ küßte mich und ging auf die Mühle. Kaum
war er eine halbe Stunde von mir, so wurde mir die
Nachricht gebracht, daß er der Windmühle zu nahe ge-
kommen, und von einem Flügel ergriffen und in die
Lust geschleudert worden sey; und bald daraus wurde
er mir in einem solchen Zustand gebracht, daß er schon
im Verscheiden war. Was meinem Herzen dieser Um-
stand für unaussprechlichen Schmerz verursachte, ist
meinem treuen Heiland allein bekannt. Wenn Er mir
nicht die gewisse Versicherung ins Herz gegeben hätte,
daß Er ihn selig vollendet habe, so hätte ich es ausdieser
Welt kaum mehr ausstehen können; aber Er war mein
Tröster, und bewahrte mich vor dem Verzagen. Indeß
litt meine Gesundheit doch sehr dadurch, und ich habe
eine Schwäche dovon zurückbehalten.

Nun wurde mein Verlangen sehr groß, zur Brü-
dergemeine zu kommen. —

So weit aus ihren eigenen Worten. —


In Ansehung dieses ihres Verlangens zur Brü-
dergemeine wandte sie sich zuerst nach dem nähern
Christiansfeld, wo sie auch am liebsten geblieben
were , zumal da sie der deutschen Sprache nicht kundig
war. Da ihr dieser Wunsch, in Christiansfeld zu

blei-