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Revision of Friedrich Unger page 02a
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in Friedrich Unger

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dürfte, daß mir meine Sünde vergeben wäre? die antwort war:
Ich solte jezt den Herrn Jesum um den Glauben bitten; ich that es und es
wurde mir in meinem Herzen sehr wohl, so brachte ich eine
lange Zeit zu, bis sich endlich, das in mir liegende Verdorbene
wieder regte und mich in Noth brachte, das trieb mich zum beten,
ich sprach auch davon mit den Erweckten Seelen, aber von der Sprache
verstunden sie nichts, doch hatte ich manchen Trost in ihrer Versammlung
da meine Lehr-Zeit verflossen, reisete ich nach Herrnhuth an der Oder
wo ich 2 junge Leute fand, die meines Sinnes waren, mit denen ich
meine Zeit vergnügt zubrachte, einen davon wolte den Bruder Cleve
seinen bekannten in Neusalz besuchen un dich gieng mit iihm, Cleve nahm
uns freundlich auf, sicherte uns überall Treue und nahm uns mit
in die Versammlung, es wurde Nachrichten gelesen, ich hatte wohl keinen
Begriff davon, wurde jedoch in meinem Herzen überzeugt, daß das
ein Volck Gottes sey und das was ich vorher aus den läster Schriften von
den frommen Leuten gegen die Brüder gehört, fiel auf einmal weg.
Bruder Cleve gebleitete uns bey der Abreise und erzehlte uns verschiedenes
von dem Gang der Gemeine, sagte uns auch von Gnadenfrey, ich
erwegte alles in der Stille, aus liebe zu meinen Cameraden, folgte
ich ihm überalle wo er die frommen Leute aufsuchte, es hatte aber
schlechte Folgen wir wurden draüber gelästert und ich gerieth in große
Confusion. Ein Soldaten Bruder der bey meinem Meister im
Quartiert lag

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