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Philadelphia los zu machen, und um ein Pl&auml;zgen in<br />
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<placename>Philadelphia </placename>los zu machen, und um ein Pl&auml;zgen in<br />
Bethlehem seine &uuml;brigen Tage daselbst in Ruhe zu-<br />
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<placename>Bethlehem </placename>seine &uuml;brigen Tage daselbst in Ruhe zu-<br />
 
zubringen und seine Gebeine daselbst begraben zu<br />
 
zubringen und seine Gebeine daselbst begraben zu<br />
 
la&szlig;en, zu bitten. Er selbst schrieb davon: &quot;Die<br />
 
la&szlig;en, zu bitten. Er selbst schrieb davon: &quot;Die<br />
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bekommen, ist, weil mich von meiner ersten Erweckung<br />
 
bekommen, ist, weil mich von meiner ersten Erweckung<br />
 
in meiner Jugend, an das gro&szlig;e Unterscheidungs-<br />
 
in meiner Jugend, an das gro&szlig;e Unterscheidungs-<br />
<add>Kenn-</add>Zeichen derselben, unsers lieben Heilands verdienst-<br />
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<add>Kenn-</add>Zeichen derselben, unsers lieben <persname>Heilands </persname>verdienst-<br />
 
liches Leiden und Tod unter allen Schwierigkeiten<br />
 
liches Leiden und Tod unter allen Schwierigkeiten<br />
 
stets so vest an sie gebunden hat, da&szlig; ich mich bis<br />
 
stets so vest an sie gebunden hat, da&szlig; ich mich bis<br />
 
auf diesen Tag als das unw&uuml;rdigste Mit-Glied<br />
 
auf diesen Tag als das unw&uuml;rdigste Mit-Glied<br />
zu der Br&uuml;der-Gemeine bekenne.&quot;<br />
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zu der <orgname>Br&uuml;der-Gemeine</orgname> bekenne.&quot;<br />
 
Er verordnete auch in seinem Testament, da&szlig; wenn<br />
 
Er verordnete auch in seinem Testament, da&szlig; wenn<br />
eine &ouml;ffentliche Rede bei seinem Begr&auml;bni&szlig; gehalten<br />
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eine &ouml;ffentliche Rede bei seinem <orgname>Begr&auml;bni&szlig; </orgname>gehalten<br />
 
w&uuml;rde, der Text dazu aus 1 Timotheus 1, 15 das ist ja<br />
 
w&uuml;rde, der Text dazu aus 1 Timotheus 1, 15 das ist ja<br />
 
gewi&szlig;lich wahr, und ein theuer werthes Wort, da&szlig;<br />
 
gewi&szlig;lich wahr, und ein theuer werthes Wort, da&szlig;<br />
Jesus Christus kommen ist in die Welt, die S&uuml;nder<br />
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<persname>Jesus Christus</persname> kommen ist in die Welt, die S&uuml;nder<br />
 
selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste<br />
 
selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste<br />
 
bin&quot; genommen werde.<br />
 
bin&quot; genommen werde.<br />
Der erbetene Ruhepl&auml;zgen in Bethlehem erhielt er<br />
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Der erbetene Ruhepl&auml;zgen in <placename>Bethlehem </placename>erhielt er<br />
und zog kurz vor Weihnachten 1780 hieher. Er wurde<br />
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und zog kurz vor <date>Weihnachten 1780</date> hieher. Er wurde<br />
 
hier bei seinem hohen Alter und damit verkn&uuml;pften<br />
 
hier bei seinem hohen Alter und damit verkn&uuml;pften<br />
 
vielen Schw&auml;chlichkeiten nach so vielen ausgestandenen<br />
 
vielen Schw&auml;chlichkeiten nach so vielen ausgestandenen<br />
 
M&uuml;hseligkeiten seines Lebens mit allem Flei&szlig; in<br />
 
M&uuml;hseligkeiten seines Lebens mit allem Flei&szlig; in<br />
herzlicher Liebe und Gennigtheit von Geschwister Schindlers<br />
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herzlicher Liebe und Geneigtheit von <persname>Geschwister Schindlers</persname><br />
 
bedient und gepflegt. Er behielt dabey immer etwas<br />
 
bedient und gepflegt. Er behielt dabey immer etwas<br />
 
sch&uuml;chternes und zaghaftes in seinem Herzen, und<br />
 
sch&uuml;chternes und zaghaftes in seinem Herzen, und<br />
 
konnte &uuml;ber den Punkt, da&szlig; er nach erfahrener<br />
 
konnte &uuml;ber den Punkt, da&szlig; er nach erfahrener<br />
wahrer Gnade dem Heiland untreu worden, leicht<br />
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wahrer Gnade dem <persname>Heiland </persname>untreu worden, leicht<br />
 
[Seitenwechsel] [page break]<br />
 
[Seitenwechsel] [page break]<br />
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bedencklich werden, und erlaubte sich als denn den<br />
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Zutritt zum <orgname>heiligen Abendmahl</orgname> nicht. Desto zerflo&szlig;e-<br />
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ner aber war sein Herz, so oft er glauben konnte,<br />
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und eine neue Versicherung erhielt, da&szlig; seine Untreue<br />
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des <persname>Heilands </persname>Treue nicht aufhebe. Das beugte ihn als<br />
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ein W&uuml;rmlein in den Staub.<br />
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Am lezten <date>Palm-Sonntag</date> kam er aus der ersten<br />
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<orgname>Versammlung </orgname>vom <orgname>Saal </orgname>so schwach nach Hause, da&szlig;<br />
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er sich legen muste. Schmerzen f&uuml;hlte er nicht<br />
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nur gro&szlig;e Schwachheit, sagte auch zu seinen lieben<br />
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<persname>Hauswirthen</persname>, da&szlig; er wohl heimgehen w&uuml;rde; er<br />
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w&auml;r auch von au&szlig;en und innen dazu ganz fertig.<br />
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Seine Schwachheit erlaubte ihm nicht mehr aufzustehen.<br />
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Denen ihn besuchenden Geschwistern bezeugte er, da&szlig;<br />
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er seiner Aufl&ouml;sung mit ruhigem Herzen entgegen<br />
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sehe. Dem <persname>Bruder M&uuml;nster</persname>, der ihn fragte:<br />
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ob ihm noch etwas &uuml;brig sey, das ihm Unruhe machen<br />
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k&ouml;nnte; antwortete er: Meine &auml;u&szlig;eren Sachen<br />
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sind in Ordnung, und bei meinem lieben <persname>Heiland</persname><br />
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begehre ich weiter nichts, als Sch&auml;chers-Gnade, und<br />
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bin gewi&szlig;, da&szlig; Er mir alles vergeben hat.<br />
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Er lag die <date>Marter-Woche</date> durch stille. Am <date>ersten<br />
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Ostertag den 31</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> Mart</date>. Nachmittags wurde er in<br />
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Beiseyn verschiedener Geschwister von <persname>Bruder M&uuml;nster</persname><br />
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unter einem seligem Gef&uuml;hl eingesegnet, und etliche Mi-<br />
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nuten drauf verschied er sanft und selig. Seine Leiche<br />
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hatte so einen anmuthigen lieblichen Blick, als er<br />
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vielleicht nie in seiner Lebens-Zeit gehabt hatte. Er<br />
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ruhet nun von seiner m&uuml;hseligen Wallfahrt durch diese<br />
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Zeit, die 80 Jahr und 19 Tage gedauert hat, aus an <persname>Jesu </persname>Wunden.

Latest revision as of 16:26, 14 March 2018

<placename>Philadelphia </placename>los zu machen, und um ein Pläzgen in
<placename>Bethlehem </placename>seine übrigen Tage daselbst in Ruhe zu-
zubringen und seine Gebeine daselbst begraben zu
laßen, zu bitten. Er selbst schrieb davon: "Die
Ursach, warum ich ersuche, unter den Brüdern ein
Ruhepläzgen für meine zurückgelaßene Hütte zu
bekommen, ist, weil mich von meiner ersten Erweckung
in meiner Jugend, an das große Unterscheidungs-
<add>Kenn-</add>Zeichen derselben, unsers lieben <persname>Heilands </persname>verdienst-
liches Leiden und Tod unter allen Schwierigkeiten
stets so vest an sie gebunden hat, daß ich mich bis
auf diesen Tag als das unwürdigste Mit-Glied
zu der <orgname>Brüder-Gemeine</orgname> bekenne."
Er verordnete auch in seinem Testament, daß wenn
eine öffentliche Rede bei seinem <orgname>Begräbniß </orgname>gehalten
würde, der Text dazu aus 1 Timotheus 1, 15 das ist ja
gewißlich wahr, und ein theuer werthes Wort, daß
<persname>Jesus Christus</persname> kommen ist in die Welt, die Sünder
selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste
bin" genommen werde.
Der erbetene Ruhepläzgen in <placename>Bethlehem </placename>erhielt er
und zog kurz vor <date>Weihnachten 1780</date> hieher. Er wurde
hier bei seinem hohen Alter und damit verknüpften
vielen Schwächlichkeiten nach so vielen ausgestandenen
Mühseligkeiten seines Lebens mit allem Fleiß in
herzlicher Liebe und Geneigtheit von <persname>Geschwister Schindlers</persname>
bedient und gepflegt. Er behielt dabey immer etwas
schüchternes und zaghaftes in seinem Herzen, und
konnte über den Punkt, daß er nach erfahrener
wahrer Gnade dem <persname>Heiland </persname>untreu worden, leicht
[Seitenwechsel] [page break]
bedencklich werden, und erlaubte sich als denn den
Zutritt zum <orgname>heiligen Abendmahl</orgname> nicht. Desto zerfloße-
ner aber war sein Herz, so oft er glauben konnte,
und eine neue Versicherung erhielt, daß seine Untreue
des <persname>Heilands </persname>Treue nicht aufhebe. Das beugte ihn als
ein Würmlein in den Staub.
Am lezten <date>Palm-Sonntag</date> kam er aus der ersten
<orgname>Versammlung </orgname>vom <orgname>Saal </orgname>so schwach nach Hause, daß
er sich legen muste. Schmerzen fühlte er nicht
nur große Schwachheit, sagte auch zu seinen lieben
<persname>Hauswirthen</persname>, daß er wohl heimgehen würde; er
wär auch von außen und innen dazu ganz fertig.
Seine Schwachheit erlaubte ihm nicht mehr aufzustehen.
Denen ihn besuchenden Geschwistern bezeugte er, daß
er seiner Auflösung mit ruhigem Herzen entgegen
sehe. Dem <persname>Bruder Münster</persname>, der ihn fragte:
ob ihm noch etwas übrig sey, das ihm Unruhe machen
könnte; antwortete er: Meine äußeren Sachen
sind in Ordnung, und bei meinem lieben <persname>Heiland</persname>
begehre ich weiter nichts, als Schächers-Gnade, und
bin gewiß, daß Er mir alles vergeben hat.
Er lag die <date>Marter-Woche</date> durch stille. Am <date>ersten
Ostertag den 31</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> Mart</date>. Nachmittags wurde er in
Beiseyn verschiedener Geschwister von <persname>Bruder Münster</persname>
unter einem seligem Gefühl eingesegnet, und etliche Mi-
nuten drauf verschied er sanft und selig. Seine Leiche
hatte so einen anmuthigen lieblichen Blick, als er
vielleicht nie in seiner Lebens-Zeit gehabt hatte. Er
ruhet nun von seiner mühseligen Wallfahrt durch diese
Zeit, die 80 Jahr und 19 Tage gedauert hat, aus an <persname>Jesu </persname>Wunden.