.10018.20183

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Singularia

Die sel. Schw. <persname>Eva Maria Spangenbergin</persname> betreffend.
<gap></gap>
Nach ihres lieben Mannes, des <persname>Br. Josephs</persname>,  eigenen Aufsatz.

1.) Sie war von Geburt eine <persname>Ziegelbauern</persname> aus
<placename>Dresden</placename>, und wuchs auf in der <orgname>lutherischen Religion.</orgname>
Ihr dies nat. ist <date>Febr. 25 st. v. 1696</date>.

2.) Sie wurde in ihrem 24ten Jahr getrauet mit dem 
seel. <persname>Dr. Immig </persname> und mit dem kam sie, ich denke, anno
1727 nach Herrnhut. und da ist er selg heimgegangen
vid. ihrem eignen Aufsatz.

3.) Sie hat die Gnade gehabt, beym Anfang der Ge-
meine zu Seyn, und war mit bey dem ersten großen
Abendmahl a, 13. Aug. 27. Was ihr jemand gesungen
hat, das war in der That so:
      Der Erstling unserer Gemein,
      Macht dich noch offt vor Freuden weinen pp.

4.) Sie ist von Anfang in die Arbeit kommen, und
ihr Nahme findet sich in den Listen darunter den ersten Leh-
rerinnen und Ältestinnen. Sie hat mir oft bezeugt, sie
habe schon damals vor Hunger nach Seelen ordentl. gebrannt.

5.) Ihren Witwenstand führte sie in unbeschreiblicher
Seligkeit. So daß sie oft bezeuget, Sie habe nicht selten ge-
dacht,  <hi rend="underline">wenn die Weiber wüßten, wie selig eine Wittwe
wäre, sie würden ihre Männer alle todt beten.</hi>

6.) Wie sie dann auch in die 12. Jahre eine Arbeiterin
und resp. Ältestin unter diesem ihrem Chor gewesen, da
sie dann über ihren Seelen so gehalten, daß sie lieber
3. Wochen bey einer kranken Wittwe gelegen, als daß
sie solche hätte wollen an Leib und Seel auch nur eine
4telstunde unbesorget wißen.