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From Moravian Transcriptions
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Unser seliger Bruder Friedrich Unger hat von seinem
Lebenslauff folgendes aufgesezt.
Ich bin geboren den 10ten November 1728 in dem brandenburgschen
Städtgen Eichen. Mein Vater gieng schon in meiner zarten
Kindheit aus der Zeit, meine Mutter aber hat mich mit vieler
Sorgfalt und treue auferzogen. Sie fiel einmal des morgens
mit uns 5 Kindern afu die Knie und bat den lieben Gott
mit Thränen: Er solle unser Vater seyn und uns nach seinem
Willen leiten; das gab mir einen solchen Eindruck, daß ich oft
für mich alleine gieng und den lieben Gott bat: Er solle mich
zu seinem Kind annehmen und mich führen und nach seinem
Willen leiten, wobey mir immer wohl war, ob ich es gleich da-
mals noch nicht recht verstand, was ich betete. In meinem 15ten
Jahr wurde ich zum Heiligen Abendmahl zu bereitet und <add>in der Kirche</add> eingesezet wobey
mir zitterhaft wohl war. In meinem 19ten Jahr kam ich nach
Prenzlau zu meinem Lehrmeister der erweckt war, welcher oft
von dem Herrn Jesu mit mir redte und mich fragte: ob ich in
dem Zustand worinn ich mich befände, gedächte selig zu sterben
wenn ich sterben sollte? Ich antwortete: Ja! er aber schüttelte
den Kopf und sagte nichts, welches mich oft zum Nachdenken
brachte. Darauf wurde ich in der Predigt eines erweckten Pfar-
rers gründlich erweckt. Ich kam in große Verlegenheit über
mich selbst, gieng nach Hause fiel auf meine Knie und bat den
lieben Gott