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delt; u. so kam ich wieder zurück nach Bethlehem, in
den Wittwenstand versezt. Viel tausend Thränen
hat mich dieser Besuch gekostet; nur der Trost kam
mir manchmal zu Hülfe u. richtete mich einiger
Maaßen auf, daß ohne des Heilands Willen Seinen
Kindern nichts geschehen kan; und was mein l.
Mann oft zu mir sagte: Alle meine Tage sind auf
sein Buch geschrieben. Ich werde keine Stunde eher
heimgehen, als meine Zeit hier aus ist.
So weit die sel: Schw: selbst:
Sie wohnte noch etliche Jahre {hier} im Ort, u. hatte
den Schmerz zu erfahren, daß ihre l. Tochter
Maria (welche an Br. Constantin Miller ver-
heirathet ward im Jahr 1807 {den 24. Febr.} heimging
das machte ihr manche trauervolle Stunden
u. erregte ofte den Wunsch bey ihr, balde wieder
beym l. Hld: {wieder} mit ihr vereint zu seyn; u. sie brauchte
manchen tröstlichen Zuspruch; denn ihr Verlust ging
ihr sehr nahe. Es diente ihr jederzeit zum Trost u. Freude
daß der l. Hld: ihre Kinder würdigte Ihm zu
dienen u. sie erklärte sich öfters recht erbaulich
darüber, unterstützte sie auch fleißig durch {mit} ihr Gebet.