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Antwort: ohne Glauben kan niemand den Herrn
schauen, denn nicht glauben ist die größte Sünde. Ich
antwortete ganz kleinlaut; ich habe doch um Ihn geweint,
u. brach so in Thränen aus, daß ich darüber erwachte,
{u.} aus dem Bette in meine Stube ging; u. {da} schüttete {ich} mein
geängstetes Herz mit tausend Thränen vor meinem
treuen Heiland aus, konnte aber nichts sagen als mit
David ausrufen: Schaffe in mir Gott ein reines Herz
u. gib mir einen neuen gewißen Geist. Aber mein
Herz wurde aufgelebt; ich krigte einen Blick von Ihm
wie Er am Oelberg auch für mich das schwere Leiden
ausgestanden hat, u. konnte mir es zu eignen; und Er
schenkte mir die Gnade zu glauben, daß Er da auch
für mich gezittert u. gebebt habe u. auch meine Sünden
abgebüßt habe. Da konnte ich sagen mit tröstlichem
Gefühl: Ich danke dir von Herzen o Jesu, Freund in
Noth, für deine Seelen Schmerzen, u. Marter bis in
den Tod. Von da an wußte ich durch Seine Gnade mir
Sein Verdienst u. Leiden recht anzuwenden {zu Nuze zu machen}; da ver-
schwand aller Zweifel u. Unglaube, der mich so lange
geplagt hatte. Ich krigte auch ein Vertrauen zu meiner
Arbeiterin u. konnte mit ihr über alles ausreden u. es
war mir Gnade mich ihr so, wie ich mich fühlte, mit zu-
theilen; u. der Heiland legte /gewiß/ einen aparten Segen
darauf; denn ich fühlte mich wie ein ganz anderer Mensch;
gewiß tief beschämt, über Seine große Barmherzigkeit
an mir Armen: aber doch, vollkommen getröstet, konnte ich
wieder meinen Gang gehen, u. mich kindlich an Ihn hal-