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From Moravian Transcriptions
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an stand ich unter einer besondern Leitung des heiligen Geistes,
und habe oftmals bitterlich geweint, wenn ich dachte, Gott
mit etwas betrübt und beleidigt zu haben. Noch in
demselben Jahr hatte ich in meinem Herzen die er-
ste lebhafte Empfindung von der Liebe des Heilands,
da ich bey meiner Arbeit den Vers sang: Du Frie-
defürst Herr Jesu Christ, wahr'r Mensch und wahrer
Gott! ein starcker Nothhelfer du bist im Leben und
im Tod p., über welcher Beschreibung des lieben Heilands
mir unaussprechlich wohl und mein Herz mit inniger
Freude erfüllt wurde. In dieser Zeit sehnte ich
mich ofte gar sehr, nur <hi rend="underline">eine</hi> Seele zu kennen, die
gleiches Sinnes mit mir wäre. Endlich fügte sichs
am 25<hi rend="superscript">t</hi> April 1734, als dem ersten Osterfeyertag,
daß ich mit den erweckten Leuten in Langensalza
bekannt wurde, welcher Tag immer der frohesten
in meinem Leben war. Da ich in der Folge aller-
ley Beschreibungen zu hören und zu lesen bekam,
wie es bey der Begnadigung einer Seele zuginge;
so wurde ich sehr bedencklich über mich, weil ich es so
noch nicht erfahren hatte, und hielt mich für einen
verlornen Menschen; ging aber Tag und Nacht
in der Sehnsucht hin, eine Versicherung von
der Kindschaft Gottes in mein Herz zu kriegen.
Endlich, da ich einmal vor dem lieben Heiland auf meinen
Knien in grosser Verlegenheit lag, offenbarte Er
sich meinem Herzen, daß Er für mich genug gethan
habe, und nur von mir verlange, daß ich es
glauben möchte. Ich sagte denn in meinem
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