.10304.26466

From Moravian Transcriptions
Revision as of 09:58, 23 February 2018 by MGruner (talk | contribs)

(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)
Jump to: navigation, search

und große Freude war. Nun fing der <persname>Heilige Geist</persname> eine neue Schule mit
mir an; ich lernte mich in meiner Verdorbenheit immer besser ken-
nen; aber die tröstliche Anweisung, mit dem lieben <persname>Heiland</persname> und auch mit
meinem <orgname>Chorhelfer</orgname> über alles auszureden, half mir selig durch
und mein Herz kam in kindlichen Umgang mit dem lieben <persname>Heiland</persname>. Im
<date>December desselben Jahres</date> ging ich mit der <orgname>Gemeine</orgname>, und in meinem Leben
zum erstenmal, zum heiligen <orgname>Abendmahl </orgname>in der <placename>Berthelsdorfer Kirche</placename>. Ich
ging meinen seligen Gang fort und kann zum Preise des <persname>Heilands </persname>und zu
meiner Beschämung sagen, daß ich in meinen Knabenjahren
keine Stunden confus war; denn, so ofte es mir trübe vor dem Her-
zen wurde, so betete ich gleich zum <persname>Heiland</persname>: Erschein mir in dem Bilde p
das erhielt mein Herz lichte und machte meinen Gang leicht;
und weil mich der liebe <persname>Heiland </persname>beym Gefühl meines Elends immer
wieder tröstete, so dachte ich oft: Ists möglich Sünder so zu
lieben? Der damalige Periodus in der <orgname>Gemeine </orgname>war mei-
nem Herzen zum Segen, weil ich einfältig auf den lieben <persname>Heiland </persname>ge-
richtet war. Anno <date>1747 </date>wurde ich <orgname>Chordiener </orgname>in meinem <orgname>Chor</orgname>,
<add>(</add>und dazu vom seligen <persname>Christel </persname>gesegnet.<add>)</add> Anno <date>1748 </date>bekam ich <add>(</add>durch
denselben<add>)</add> einen Ruf nach dem <placename>Herrnhaag</placename>, wo ich den <date>20</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> November</date>
mit <persname>Bruder Gottlieb Hofmann</persname> ankam und den Knaben als ihr <orgname>Arbei-
ter</orgname> vorgestellt wurde. Es gefiel mir hier gut und ich blieb in
meinem einfältigen Umgang mit dem <persname>Heiland</persname>. Die Eigenlie-
be regte sich wol bey mir sowol hier als schon in <placename>Herrnhut</placename>, daß ich
mich gerne bey meinen Kameraden beliebt gemacht hätte,
weil ich aber die Zucht des <persname>Geistes </persname>im Herzen fühlte, wenn
ich was nach machen wolte, so schämte ich mich und blieb erst da-
rauf gestellt nach meinem Herzen zu handeln. <date>1749</date>. da
der selige <persname>Christel </persname>nach <placename>England </placename>reiste, solte ich mitgehen; es