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allein auf dieser Welt liebhaben, und hundertmal muste ich von neuem wieder gewahr werden
daß es doch nicht wahr sey und daß geschwinde wieder was anders meine unzuverlässige Seele und
Gemüth einnehmen konnte. So ging ich etliche Jahre hin, in einem beständingen Lamentiren
über mich selbst und über die verlorene Vertraulichkeit mit dem Heiland und alles wurde mir zuwi-
der, was sonst der Jugend in der Welt zum Vergnügen dienen kann.
Um die Zeit kamen mir die berlinischen Reden in die Hände und waren mir zu großem Trost
und Segen. Auch hörte ich viel reden von einem gewi0en neuen Ort in der Wetterau, Herrnhaag
genannt, welchen die Herrnhuther anfingen zu erbauen und fühlteeine unbeschreibliche Freude
darüber. Wiewol es die verächtlichsten Beschreibungen waren, die man mir von der Gemeine
machte; so glaubte ich immer das Gegentheil und fühlte gar zu gut daß dieses <hi rend="underline">mein</hi> Volck
wäre, mit dem ich leben und sterben wollte, ob ich gleich noch nie keinen Bruder oder Schwester gesehen
hatte, und mein einziger Kummer war nur der: wie wird das möglich seyn dahin zu gelangen?