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krigte daher, bey Gelegenheit der Taufe etlicher Kinder die von in
meinem Alter waren ein großes Verlangen darnach, u. bat den
lieben Heiland kindlich um diese Gnade, welche mir
auch den 18ten Sept. 1748 in meinem 8ten Jahre zu theil
wurde durch unsern l. Br. Spangenberg. Ob ich gleich es
nicht so recht verstand, so fühlte ich doch die Kraft des Blutes
Jesu, das mich überströmte, an meinem Herzen, es war
mir innig wohl, u. ich war dem Heiland kindlich dankbar
daß Er meine Bitte erhört hatte. Bald darauf sollte eine
Kinder Anstalt in Emaus angefangen werden, welches uns
i
n einer Versammlung bekannt gemacht wurde. Da Br.
Spangenberg gerne ein paar glühende Kohlen* <note>* wie er sich ausdrückte </note>
aus unsrer
Mitte dazu haben wollte, so wurde ich mit noch 2 Kindern
dahin geschickt, dieselbe anzufangen. Das war eine schwere
Probe, aus unsrer schönen Anstalt in Nazareth in ein
leeres Haus u. in den Busch zu ziehen; ich konnte nicht
eingewohnen; wir hatten wol vielen Besuch u. Aufmun-
terung von Bethlehem, aber unser Verlangen blieb immer,
wieder in unsre Anstalt zurück zu kommen. Es glückte
uns auch balde, weil die Anstalt sehr zu nahm, daß
wir auf unser anhaltendes Bitten wieder nach Bethlehm
zogen; u. da die Kinder Anstalt von Nazareth nach
Germantown ziehen sollte <hi rend="superscript">mußte</hi>, so zogen wir auch mit dahin,
und ich hatte daselbst wieder eine recht selige Zeit. Die Anstalt
nahm, durch viele Kinder, die von Philadelphia hieher
zogen, balde sehr zu, u. es war uns besonders angenehm