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343 Noth keine Predigt versäumte. Meine Herrschaft, die dieses an mir wahrnahm, liebte mich daher vorzüg- lich, und schenkte mir ihr Vertrauen in der Maße- daß sie mir die Besorgung des ganzen Hauswesens übergab. Dabey war ich aber immer unruhig über meinen Seelenzustand- betete und weinte Viel auf mei- nem Angesicht zu Gott, und ging aus einer Kirche in die andere-. um Trost und Beruhigung zu suchen. So fromm ich mich aber zu seyn dünkte, konnte ich doch nicht über die Zweifel meines Herzens wegkommen, die mich meiner Seligkeit nicht gewiß werden ließen. In unserm Hause befand sich ein gottesfürchtiges und erwecktes Fräulein, die mich sehr liebte, und meine Unruhe merkte. Diese wies mich in eine Kirche, in der alle Sonnabend ein Bruder aus der Brüder So- cietät predigte. So wie ich hier eintrat, hörte ich ge- rade die Worte sagen: „Meine l. Zuhörer, ich will euch den Unterschied zeigen zwischen einem gottloer und einem sich fromm dünkenden Manschen Wenn der Gottlose stirbt, so sagen die Menschen: der Mensch · ist verloren! und von dem Frommen: er ist selig. Aber wenn sie nicht beyde als arme Sünder sich zum Heiland gewendet, und bey Ihm Gnade gesucht und gefunden haben, so sind sie bende verloren!“ Das durchging mich, weil ich mich unter die Heuchler rech- nen mußte, und mich daher für verloren hielt. Ich besuchte seitdem oft in dieser Kirche, aber ich rang ver- gebens nach Trost, indem mein Herz von unbesiegba- ren Zweifeln an Gottes Barmherzigkeit zerrissen wurde. Endlich Wurde ich sehr krank, und da sich meine Phan- tasien