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Latest revision as of 13:39, 5 March 2018
Laß doch dein Erbarmen ferner für mich Armen
sorgen Tag und Nacht.
Lencke meine Wege, richte Meine Stege
gib stets auf mich acht.
Wenn ich ferner werde nach der <placename>neuen Erde</placename>
als ein Fremdling gehn,
wollst du gleicher Weise, wie auf dieser Reise
mein <persname>Gott</persname>, bei mir stehn!
Flügel ob mir breiten, mich allmächtig leiten,
laß den Wind so wehn
daß von keinen Stürmen und den Wellen Thürmen
mir mag Leids geschehn.
All mein Thun beglücke, wie Du willst, es schicke,
<persname>Herr</persname>, erhör mein Flehn.
Und laß Deinen Willen mich beglückt erfüllen.
zu des Herzens Ruh
Gib doch, daß mein Leben dir allein ergeben
ich noch bringe zu.
Wenn ich denn vollendet, wozu ich gesendet,
<persname>Herr</persname>, so führe Du
Mich durch Deine Leiden in die Himmels-Freuden
zu der ewgen Ruh!
Anno <date>1743 </date>nach seiner Zurückkunft nach <placename>Teutschland </placename>hatte
er unter diese Verse folgende Zeilen gesezet:
Lieber <persname>Heiland</persname>! Deine Gnade ist viel größer als
man denckt; Du hast mir der armen Made
mehr als eine Bitt geschenckt.
In <placename>Amsterdam</placename>, heist es in seiner Erzehlung weiter
[Seitenwechsel] [page break]
hielt ich mich etwa 3 Monat auf, und besuchte in
den <date>Pfingst-Feiertagen</date> einmal in <placename>Heerendyk</placename>,
wo ich den Herrn <persname>Grafen von Zinzendorf</persname>, der eben aus
<placename>Sankt Thomas </placename>wieder nach <placename>Europa </placename>zurückgekommen war
eine <orgname>Rede </orgname>von der Gnadenwahl halten hörte, nicht ohne
Gefühl meines Herzens.
Weil in den 3 Monaten meines Aufenthalts in <placename>Am-
sterdam</placename> der Krieg zwischen <placename>Spanien </placename>und <placename>England </placename>auf
der See immer heftiger wurde, so entschloß ich mich
nach <placename>Franckreich </placename>zu gehen, und da abzuwarten, bis
die See mit mehrerer Sicherheit passirt werden könnte.
Anno <date>1739 im Juli</date> ging ich daher über <placename>Rotterdam</placename>, <placename>Ant-
werpen</placename> und <placename>Brüssel </placename>nach <placename>Paris</placename>, wo ich mich über 13
Monat aufhielt, und im <date>November 1740</date> von da über
<placename>Calais </placename>und <placename>Dover </placename>nach <placename>London</placename>, in der Absicht, meine
Reise nach <placename>America </placename>fortzusezen. Der <persname>Herr </persname>fügte es
aber, daß ich hier warten muste, bis in den <date>August 1741</date>
da der Herr <persname>Graf von Zinzendorf</persname> mit einigen Brüdern
hieher kam, um nach <placename>Pensylvanien </placename>zu gehen. Mit
dieser Gesellschaft reiste ich am <date>15</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> September gedachten Jahres</date>
von <placename>London </placename>ab, und den <date>20</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> November</date> kamen wir in <placename>New-
York</placename> an. Diese Gesellschaft sahe mich als einen an,
der halb zu ihnen gehörte. Den <date>29</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> deßelben Monats</date>
kamen wir in <placename>Philadelphia </placename>an, wo ich bald bei <persname>Herrn
Francklin</persname>, Buchdrucker daselbst, zu arbeiten anfing
Anno <date>1742 den 8</date><hi rend="superscript"><date>ten</date></hi><date> Juli</date> wurde ich <placename>Bethlehem </placename>in die
<orgname>Gemeine </orgname>aufgenommen, und auch mit derselben des
<orgname>heiligen Abendmahls</orgname> theilhaftig.
<hi rend="underline"><gap></gap>Nota</hi>: Aus seinen so wol auf diesen Tag, als bei
verschiedenen Gelegenheiten in <placename>Bethlehem </placename>in den
Jahren verfertigten Liedern, kann man deutlich sehen,