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vor daß es hier unmöglich mit mir gehen könnte und ich von hier weg<br /> | vor daß es hier unmöglich mit mir gehen könnte und ich von hier weg<br /> | ||
müste. Es wurde mir wo<del>h</del>l <del>und </del>leicht<corr>e</corr> ums Herze; <del>doch </del>blieb <del>ich</del><corr> </corr><add>aber</add><corr> </corr>bey<br /> | müste. Es wurde mir wo<del>h</del>l <del>und </del>leicht<corr>e</corr> ums Herze; <del>doch </del>blieb <del>ich</del><corr> </corr><add>aber</add><corr> </corr>bey<br /> | ||
− | allem, was ich that, unruhig; und vor dem Heiland und meinen Eltern<br /> | + | allem, was ich that, unruhig; und vor dem <persname>Heiland </persname>und meinen Eltern<br /> |
erst darauf bestehen, daß ich von hier weg müste. Doch ge-<br /> | erst darauf bestehen, daß ich von hier weg müste. Doch ge-<br /> | ||
− | reichte mir die Bekanntschaft mit dem Bruder Christian Hansen,<br /> | + | reichte mir die Bekanntschaft mit dem <persname>Bruder Christian Hansen</persname>,<br /> |
der als Schmiedegesell bey meinem Vater arbeitete und<br /> | der als Schmiedegesell bey meinem Vater arbeitete und<br /> | ||
erweckt war, zu großem Trost und Segen. Er nahm mich<br /> | erweckt war, zu großem Trost und Segen. Er nahm mich<br /> | ||
überall mit, wo er hinging und ich sagte ihm mein ganzes<br /> | überall mit, wo er hinging und ich sagte ihm mein ganzes<br /> | ||
− | Herz. Einmal hörte ich ihn mit einem andern von der Ge-<br /> | + | Herz. Einmal hörte ich ihn mit einem andern von der <orgname>Ge-<br /> |
− | meine und was da für Leute wären, reden; das einzige<br /> | + | meine</orgname> und was da für Leute wären, reden; das einzige<br /> |
− | Wort <hi rend="underline">Gemeine</hi> blieb mir erst im Herzen und es war mir<br /> | + | Wort <hi rend="underline"><orgname>Gemeine</orgname></hi> blieb mir erst im Herzen und es war mir<br /> |
ausgemacht, daß ich zu den Leuten gehöre: bat auch den<br /> | ausgemacht, daß ich zu den Leuten gehöre: bat auch den<br /> | ||
lieben Heiland oft, daß Er mich dahin bringen möchte <add>und </add>machte <del>auch</del><br /> | lieben Heiland oft, daß Er mich dahin bringen möchte <add>und </add>machte <del>auch</del><br /> | ||
− | mit Bruder Christian Hansen, von dem ich wuste, daß er dahin<br /> | + | mit <persname>Bruder Christian Hansen</persname>, von dem ich wuste, daß er dahin<br /> |
wolte, aus, mich mitzunehmen, welches er mir auch ver-<br /> | wolte, aus, mich mitzunehmen, welches er mir auch ver-<br /> | ||
sprach. Ich sagte es auch meinem Vater, der antworte-<br /> | sprach. Ich sagte es auch meinem Vater, der antworte-<br /> | ||
te mir aber so, daß ich es ihm nie wieder sagte: denn<br /> | te mir aber so, daß ich es ihm nie wieder sagte: denn<br /> | ||
er dachte; ich müste erst ein ganz anderer Mensch wer-<br /> | er dachte; ich müste erst ein ganz anderer Mensch wer-<br /> | ||
− | den, ehe das geschehen könnte. | + | den, ehe das geschehen könnte. Ersteres glaubte ich auch<br /> |
− | von ganzem Herzen, | + | von ganzem Herzen, dachte aber, wenn ich nur erst bey<br /> |
+ | den Leuten bin, so wird das schon werden. In dieser<br /> | ||
+ | Hofnung lebte ich über ein halbes Jahr. An einem Morgen,<br /> | ||
+ | sagte mir <persname>Chrisian Hansen</persname>, daß mein Vater Haus und Hof ver-<br /> | ||
+ | lassen <add>und zur <orgname>Gemeine</orgname> gehen</add> wolle: dieses war mir etwas sehr unerwartetes<br /> | ||
+ | und ich konnte es vor Freuden kaum glauben, doch da er es mich<br /> | ||
+ | versicherte, so dankte ich sogleich dem lieben <persname>Heiland</persname> herzlich dafür.<br /> | ||
+ | Mein Vater machte Anstalt zum Verkauf und der Tag dazu<br /> | ||
+ | wurde vestgesezt. Als nun an dem dazu bestimmten Tage |
Revision as of 09:00, 23 February 2018
vor daß es hier unmöglich mit mir gehen könnte und ich von hier weg
müste. Es wurde mir wohl und leicht<corr>e</corr> ums Herze; doch blieb ich<corr> </corr><add>aber</add><corr> </corr>bey
allem, was ich that, unruhig; und vor dem <persname>Heiland </persname>und meinen Eltern
erst darauf bestehen, daß ich von hier weg müste. Doch ge-
reichte mir die Bekanntschaft mit dem <persname>Bruder Christian Hansen</persname>,
der als Schmiedegesell bey meinem Vater arbeitete und
erweckt war, zu großem Trost und Segen. Er nahm mich
überall mit, wo er hinging und ich sagte ihm mein ganzes
Herz. Einmal hörte ich ihn mit einem andern von der <orgname>Ge-
meine</orgname> und was da für Leute wären, reden; das einzige
Wort <hi rend="underline"><orgname>Gemeine</orgname></hi> blieb mir erst im Herzen und es war mir
ausgemacht, daß ich zu den Leuten gehöre: bat auch den
lieben Heiland oft, daß Er mich dahin bringen möchte <add>und </add>machte auch
mit <persname>Bruder Christian Hansen</persname>, von dem ich wuste, daß er dahin
wolte, aus, mich mitzunehmen, welches er mir auch ver-
sprach. Ich sagte es auch meinem Vater, der antworte-
te mir aber so, daß ich es ihm nie wieder sagte: denn
er dachte; ich müste erst ein ganz anderer Mensch wer-
den, ehe das geschehen könnte. Ersteres glaubte ich auch
von ganzem Herzen, dachte aber, wenn ich nur erst bey
den Leuten bin, so wird das schon werden. In dieser
Hofnung lebte ich über ein halbes Jahr. An einem Morgen,
sagte mir <persname>Chrisian Hansen</persname>, daß mein Vater Haus und Hof ver-
lassen <add>und zur <orgname>Gemeine</orgname> gehen</add> wolle: dieses war mir etwas sehr unerwartetes
und ich konnte es vor Freuden kaum glauben, doch da er es mich
versicherte, so dankte ich sogleich dem lieben <persname>Heiland</persname> herzlich dafür.
Mein Vater machte Anstalt zum Verkauf und der Tag dazu
wurde vestgesezt. Als nun an dem dazu bestimmten Tage