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Personalien des sel. Bruders Gottlieb Demuth nach seiner<br />
eigenen Erzehlung und andern schriftlichen Nachrichten.<br />
Ich bin so viel ich von meiner sel. Mutter geh&ouml;rt habe 1715.<br />
zu Carlsdorff in M&auml;hren geboren u. bis in mein 15tes Jahr<br />
unter der R&ouml;mischen Kirche erzogen u. zwar im innern u. &auml;u&szlig;ern<br />
in sehr elenden Umst&auml;nden. Mein Vater den ich fr&uuml;hzeitig<br />
verlor hie&szlig; Tobias Demuth u. meine Mutter Rosina geb.<br />
Tonnin. so lang ich mich besinnen kan, war ich um meine<br />
Seligkeit bek&uuml;mmert u. verlegen gewesen. Als 1728. Bruder<br />
Melchior Nitschmann bey seinen besuch in M&auml;hren in Eisenbach<br />
gefangen gesezt worden, kam auch meine Mutter u. aelteste<br />
schwester Verona nachmalige B&ouml;hnerin in ein finster u. hartes<br />
Gef&auml;ngni&szlig;. weil ich ein Vaterloser Waise war, so betete ich oft,<br />
wenn ich meiner Mutter u. schwester Essen bringen mu&szlig;te, den<br />
lieben Gott mit thr&auml;nen: mein Vater zu seyn u. sich meiner<br />
anzunehmen. 1729. f&uuml;gte es der Heiland da&szlig; meine Mutter<br />
etwas aus dem Gef&auml;ngni&szlig; entlassen wurde u. weil man ihnen<br />
von seiten der Geistlichkeit hart zusetzte, sich ganz zur R&ouml;-<br />
mischen Kirche zu bekennen u. allen Evangelische u. lutherische<br />
abzuschw&ouml;ren oder sie w&uuml;rde auf die Galeeren gethan werden,<br />
so konnte <sie s=""> vor Angst u. Unruh nicht mehr bleiben u. entschlo&szlig;<br />
sich mit ihrer aeltesten tochter sich in der Nacht auf u. davon<br />
zu machen und uns &uuml;brige 4. Kinder zur&uuml;ck zu lassen, mit<br />
dem trost: der Heiland werde uns nicht lassen, sondern uns auch<br />
nach Hhuth bringen. sie kamen auch beide wiewol unter<br />
mancher gefahr gl&uuml;klich nach Sachsen u. in Hhuth an. Ich und<br />
mein noch lebender br. Joseph, dermalen in Zeist, u. meine<br />
2. schwestern Anna Maria, nachmalige Lawetschin u. Rosina,<br />
nachmalige Hinzin wurden gleich von einander gethan, da&szlig;<br />
keines von dem anderen wissen solte, um in der R&ouml;mischen<br />
Kirche erzogen zu werden, wir wurden auch scharff examinirt<br />
alle Evangelische als verd&auml;chtige B&uuml;cher heraus zu geben. der<br />
Heiland machte es aber doch so, da&szlig; wir von Zeit zu Zeit zu-<br />
sammen kamen. Nach einem Jahr kam meines Vaters<br />
bruder Christoph Demuth von Hhuth nach M&auml;hren uns abzu-<br />
holen: er hielt sich 14 tag heimlich bey einem Liebhaber Jesu<br />
auf u. lies uns sagen, da&szlig; er uns mitnehmen wolle, wir beredten<br />
uns durch gute freunde die wir hatte, da&szlig; wir auf den 2ten<br />
Pfingst-feyertag wolten auf den Marienberg wallfahrten gehen<br />
u. da so zusammen kommen. Mein Vetter kam zur bestellten<br />
Stunde dahin u. traf uns alle 4. da an u. so giengen</sie>