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Transcribe anna-bohler-Women's memoirs - 24 of 192

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so tief beschämte mich die Gnad
um die ich oft recht schmachtend bat.
    Wie theuer war mir Seine Güte,
wie tröstlich vor Herz u. Gemüthe,
da ich mit einem klaren Blick
mich wieder sahe im Geschick.
    Nun liebster Heiland gib mir Gnade,
daß ich auf meinem künft'gen Pfade
an deiner Hand getrost kan gehn,
bis ich dich kan leibhaftig sehn.
    Bis ich dir kan vor alles danken
was du an mir /als deiner kranken
gethan in diesem Thränen Thal/
vor meine selge Gnadenwahl.
Ich ging dann meinen Gang wieder fröhlich in Hofnung daß mich mein treuer Heiland wird an Seiner Hand behalten u. dadurch meinen Gang ge- wiß gehen laßen, so lang es Ihm gefällt; bis wir uns resolvirten einen Besuch in Litiz zu machen, um unsre jüngste Tochter daselbst zu besuchen.  Wir reiseten zu Ende May 1806 dahin ab, u. freueten uns, balde unsre lieben Kinder zu sehen; aber un- terwegs wurde mein lieber Mann krank, u. ging auch wirklich den 4ten Juny daselbst {in Litiz} heim.  Das war wieder eine schwere Probe für mich; meine erwar- tete Freude, wurde in wahre Traurigkeit verwan-

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