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Transcribe anna-bohler-Women's memoirs - 18 of 192

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Im ersten Jahr meines Witwen Standes war mir es unbeschreiblich schwer mich mit meinen 3 kleinen Kindern so wie verlaßen u. leztere um ihren lieben Vater weinen zu sehen, oft war mir es als wenn mein Herz zerspringen wollte; doch im 2ten Jahre schenkte mir der Heiland Gnade mich vester an Ihn zu halten u. Er tröstete mich ofte unbeschreiblich; an meinen lieben Kindern hatte ich viel Vergnügen u. so gewöhnte ich mich nach u. nach an meine betrübte Lage u. {ich} muß gestehen, daß ich in meinem 6 jährigen Witwenstand recht viel Gutes für mein Herz genoßen habe, weswegen mir diese Zeit in gesegnetem Andenken bleiben wird.     Anno 1785 d. 21ten May wurde ich zum 2tenmal ver- heirathet mit dem verw. Br. Franz Boehler, welcher seinen Plan in der Jersey bey Old Mans Creek hatte.   Ein paar Tage darauf reiseten wir über Philadelphia dahin ab.  Wir wurden mit vieler Liebe aufgenommen; aber schon nach 2 Monaten bekam ich das Fieber, wel- ches mich fast muthlos machte.  Wir dienten diesem Gemeinlein beynahe 10 Jahre unter vielen u. schwer- en Krankheiten; doch muß ichs dem Heiland zum Preiß nach rühmen, Er hat meinen oft gesunkenen Muth immer wieder mit Seinem Trost aufgerichtet, u. mein Seufzen, welches mir aus der WitwenChor Liturgie immer aufstieg: Stärk mich mit deinem Freu- den Geist, weil du um meine Schwachheit weißt, hat

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