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Transcribe anna-bohler-Women's memoirs - 16 of 192

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Lage wurde mein seliger Mann krank, es glaubte aber niemand daß seine Krankheit gefährlich wäre; er sel- ber glaubte es nicht, mir war es aber immer bedenklich, u. da ich ihm dieses sagte, tröstete er mich mit den Worten: ich bin nicht so krank, daß ich denke, daß ich heimgehen werde, sollte es aber geschehen, so glaube nur, der Heiland hat noch niemals was versehen in Seinem Regiment, u. was Er thut u. läßt geschehen, das nimmt ein seliges End.  Der Heiland wird für dich und unsre Kinder sorgen.  Er ist der beste Vater.  Am Charfreitag den 2ten Apr. 1780 hatte ich den unbeschreiblichen Schmerz, daß er in seine ewige Ruhe einging.  Das war eine schwere Probe für mich; denn unsere Ehe währte nur 7 und ein halb Jahr, welche wir recht vergnügt verbracht hatten.   So wurde ich mit 2 kleinen Kindern u. da ich noch eines zu hoffen {hatte} in den Witwenstand versezt; mehr davon zu schreiben ist mir unmöglich.  Ich schlug mir im Gesangbuch den Vers auf, der mir immer eindrücklich bleibt: Gott hat mit selbst eigner Hand dein Theil dir zu gemeßen, weil dein Vermögen Ihm bekannt; u. wird auch nicht vergeßen, dich auch dabey nach Seiner Treu u. Seinem Liebserbarmen recht hülfreich zu umarmen.  Das war mir wol Trost,  aber trübe Gedanken, trübe Tage, Schlaflose Nächte waren nicht zu vermeiden.  Ich zog ein paar Wochen darauf hieher nach Bethlehem u. d. 27t July ged. Jahres wurde mein 3tes Töchterlein geboren Johanna Elisa- beth, welche in ihrem 7ten Jahre hier in der Anstalt, an dem damals graßirenden Scharlachfieber heinging.

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