Scripto


Revision Difference for Friedrich Unger page 03a

in Friedrich Unger

transcribe page | discuss page | view document

Revision as of 07:56:44, Apr 17, 2018
Edited by MGruner
Revision as of 08:02:13, Apr 17, 2018
Edited by MGruner
Line 1: Line 1:
 
wenn es mir aber in meinem Herzen ausgemacht sey, da&szlig; ich zur<br />
 
wenn es mir aber in meinem Herzen ausgemacht sey, da&szlig; ich zur<br />
Br&uuml;der Gemeine geh&ouml;re, so gebe es Gottlob mehr Gemeinen und ich k&ouml;nte<br />
+
<orgname>Br&uuml;der Gemeine</orgname> geh&ouml;re, so gebe es Gottlob mehr <orgname>Gemeinen </orgname>und ich k&ouml;nte<br />
 
gehen zu welcher ich wolle <abbr>p.</abbr> Da gieng es bey mir sehr durcheinander, ich wen-<br />
 
gehen zu welcher ich wolle <abbr>p.</abbr> Da gieng es bey mir sehr durcheinander, ich wen-<br />
dete mich aber zum lieben Heiland und bat Ihn mir nach seinem Herzen zu rathen<br />
+
dete mich aber zum lieben <persname>Heiland </persname>und bat Ihn mir nach seinem Herzen zu rathen<br />
und resolvirte nach Herrnhuth zu gehen, kam zu Ende July dahin kriegte Erlaubni&szlig;<br />
+
und resolvirte nach <placename>Herrnhuth </placename>zu gehen, kam zu <date>Ende July </date>dahin kriegte Erlaubni&szlig;<br />
ins Br&uuml;der Haus zu ziehen, wurde bald in die Gemeine aufgenommen und zum<br />
+
ins <orgname>Br&uuml;der Haus</orgname> zu ziehen, wurde bald in die <orgname>Gemeine </orgname>aufgenommen und zum<br />
Heiligen Abendmahl admittirt. 1761 erhielt ich mein Ruf nach America, wurde<br />
+
<orgname>Heiligen Abendmahl</orgname> admittirt. <date>1761 </date>erhielt ich mein Ruf nach <placename>America</placename>, wurde<br />
vorher zur Acoluthie angenommen und kam darauf mit Geschwister Natha-<br />
+
vorher zur <orgname>Acoluthie </orgname>angenommen und kam darauf mit <persname>Geschwister Natha-<br />
naels und ihrer Gesellschaft nach Bethlehem. Meine Gnadenwahl in der<br />
+
naels</persname> und ihrer Gesellschaft nach <placename>Bethlehem</placename>. Meine Gnadenwahl in der<br />
Gemeine zu seyn und mich als ein Glied seines Leibes anzusehn wurde<br />
+
<orgname>Gemeine </orgname>zu seyn und mich als ein Glied seines Leibes anzusehn wurde<br />
mir hier immer gr&ouml;&szlig;er. Ich wurde im ledigen Bruder Chor als Meister in<br />
+
mir hier immer gr&ouml;&szlig;er. Ich wurde im <orgname>ledigen Bruder Chor</orgname> als Meister in<br />
der Schusterey und Armen Pfleger gebraucht bis ich 1771 den 28ten October mit<br />
+
der Schusterey und <orgname>Armen Pfleger</orgname> gebraucht bis ich <date>1771 den 28ten October</date> mit<br />
der ledigen Schwester Anna Rosen zur Heiligen Ehe verbunden wurde den 28ten November<br />
+
der ledigen Schwester <persname>Anna Rosen </persname>zur <orgname>Heiligen Ehe</orgname> verbunden wurde den <date>28ten November</date><br />
darauf reisten wir nach Philadelphia, wo wir der Gemeine 3 Jahre gedient<br />
+
darauf reisten wir nach <placename>Philadelphia</placename>, wo wir der <orgname>Gemeine </orgname>3 Jahre gedient<br />
haben 1775 den 19ten Januar kamen wir nach Lancaster. 1777 kriegten wir<br />
+
haben <date>1775 den 19ten Januar</date> kamen wir nach <placename>Lancaster</placename>. <date>1777 </date>kriegten wir<br />
einen Ruf nach Heidelberg wo wir den 15ten November ankamen. So weit er<br />
+
einen Ruf nach <placename>Heidelberg </placename>wo wir den <date>15ten November</date> ankamen. So weit er<br />
selbst. Den 20ten Merz wurde er mit einem starcken Brust Fieber &uuml;berfallen,<br />
+
selbst. Den <date>20ten Merz</date> wurde er mit einem starcken Brust Fieber &uuml;berfallen,<br />
am Palm Sonntag hatte er vielen Besuch von den Geschwistern und war mit allen<br />
+
am <date>Palm Sonntag</date> hatte er vielen Besuch von den <persname>Geschwistern </persname>und war mit allen<br />
sehr freundlich und lieb habend. Da ihm seine Frau einmal sagte: lieber Mann du<br />
+
sehr freundlich und lieb habend. Da ihm seine <persname>Frau </persname>einmal sagte: lieber <persname>Mann </persname>du<br />
 
wirst mir doch nicht heimgehen! antwortete er: was w&auml;re doch besser f&uuml;r mich<br />
 
wirst mir doch nicht heimgehen! antwortete er: was w&auml;re doch besser f&uuml;r mich<br />
 
du weist ich bin fertig <abbr>p.</abbr> und tr&ouml;stete sie und da andere sich &auml;u&szlig;erten, sie w&uuml;nschten<br />
 
du weist ich bin fertig <abbr>p.</abbr> und tr&ouml;stete sie und da andere sich &auml;u&szlig;erten, sie w&uuml;nschten<br />
da&szlig; er noch bey seiner Frau bleiben m&ouml;chte. sagte er: wie der Heiland will<br />
+
da&szlig; er noch bey seiner <persname>Frau </persname>bleiben m&ouml;chte. sagte er: wie der <persname>Heiland </persname>will<br />
Er hat noch niemals was versehn in seinem Regiment <abbr>p.</abbr> am gr&uuml;nen<br />
+
Er hat noch niemals was versehn in seinem Regiment <abbr>p.</abbr> am <date>gr&uuml;nen<br />
Donnerstag war er besonders vergn&uuml;gt und unter dem Fu&szlig;waschen<br />
+
Donnerstag</date> war er besonders vergn&uuml;gt und unter dem <orgname>Fu&szlig;waschen</orgname><br />
munter sang er in seinem Bette: o du threuer werther Br&auml;utigam -<br />
+
munter sang er in seinem Bette: o du threuer werther <persname>Br&auml;utigam </persname>-<br />
gib uns absolution. Am Char Freytag in der Nacht fragte ihn seine Frau<br />
+
gib uns absolution. Am <date>Char Freytag</date> in der Nacht fragte ihn seine <persname>Frau</persname><br />
ob er wisse was f&uuml;r ein Tag sey und was der liebe Heiland an demselben f&uuml;r uns<br />
+
ob er wisse was f&uuml;r ein Tag sey und was der liebe <persname>Heiland </persname>an demselben f&uuml;r uns<br />
gethan? er sagte: O Ja! und sang mit heller Stimme: Jesu Creutze, Jesu<br />
+
gethan? er sagte: O Ja! und sang mit heller Stimme: <persname>Jesu </persname>Creutze, <persname>Jesu</persname><br />
Todes Stunden, Jesu &uuml;ber alles sch&ouml;ne Wunden Jesu Gottes soll<br />
+
Todes Stunden, <persname>Jesu </persname>&uuml;ber alles sch&ouml;ne Wunden Jesu Gottes soll<br />
 
mein Ein und alles seyn. und sang bald aus dem bald aus jenem Vers,<br />
 
mein Ein und alles seyn. und sang bald aus dem bald aus jenem Vers,<br />
 
welches man ihm aber nicht alles verstehen konnte. Da ihn ein Bruder besuchte<br />
 
welches man ihm aber nicht alles verstehen konnte. Da ihn ein Bruder besuchte<br />

Revision as of 08:02:13, Apr 17, 2018

wenn es mir aber in meinem Herzen ausgemacht sey, daß ich zur
<orgname>Brüder Gemeine</orgname> gehöre, so gebe es Gottlob mehr <orgname>Gemeinen </orgname>und ich könte
gehen zu welcher ich wolle p. Da gieng es bey mir sehr durcheinander, ich wen-
dete mich aber zum lieben <persname>Heiland </persname>und bat Ihn mir nach seinem Herzen zu rathen
und resolvirte nach <placename>Herrnhuth </placename>zu gehen, kam zu <date>Ende July </date>dahin kriegte Erlaubniß
ins <orgname>Brüder Haus</orgname> zu ziehen, wurde bald in die <orgname>Gemeine </orgname>aufgenommen und zum
<orgname>Heiligen Abendmahl</orgname> admittirt. <date>1761 </date>erhielt ich mein Ruf nach <placename>America</placename>, wurde
vorher zur <orgname>Acoluthie </orgname>angenommen und kam darauf mit <persname>Geschwister Natha-
naels</persname> und ihrer Gesellschaft nach <placename>Bethlehem</placename>. Meine Gnadenwahl in der
<orgname>Gemeine </orgname>zu seyn und mich als ein Glied seines Leibes anzusehn wurde
mir hier immer größer. Ich wurde im <orgname>ledigen Bruder Chor</orgname> als Meister in
der Schusterey und <orgname>Armen Pfleger</orgname> gebraucht bis ich <date>1771 den 28ten October</date> mit
der ledigen Schwester <persname>Anna Rosen </persname>zur <orgname>Heiligen Ehe</orgname> verbunden wurde den <date>28ten November</date>
darauf reisten wir nach <placename>Philadelphia</placename>, wo wir der <orgname>Gemeine </orgname>3 Jahre gedient
haben <date>1775 den 19ten Januar</date> kamen wir nach <placename>Lancaster</placename>. <date>1777 </date>kriegten wir
einen Ruf nach <placename>Heidelberg </placename>wo wir den <date>15ten November</date> ankamen. So weit er
selbst. Den <date>20ten Merz</date> wurde er mit einem starcken Brust Fieber überfallen,
am <date>Palm Sonntag</date> hatte er vielen Besuch von den <persname>Geschwistern </persname>und war mit allen
sehr freundlich und lieb habend. Da ihm seine <persname>Frau </persname>einmal sagte: lieber <persname>Mann </persname>du
wirst mir doch nicht heimgehen! antwortete er: was wäre doch besser für mich
du weist ich bin fertig p. und tröstete sie und da andere sich äußerten, sie wünschten
daß er noch bey seiner <persname>Frau </persname>bleiben möchte. sagte er: wie der <persname>Heiland </persname>will
Er hat noch niemals was versehn in seinem Regiment p. am <date>grünen
Donnerstag</date> war er besonders vergnügt und unter dem <orgname>Fußwaschen</orgname>
munter sang er in seinem Bette: o du threuer werther <persname>Bräutigam </persname>-
gib uns absolution. Am <date>Char Freytag</date> in der Nacht fragte ihn seine <persname>Frau</persname>
ob er wisse was für ein Tag sey und was der liebe <persname>Heiland </persname>an demselben für uns
gethan? er sagte: O Ja! und sang mit heller Stimme: <persname>Jesu </persname>Creutze, <persname>Jesu</persname>
Todes Stunden, <persname>Jesu </persname>über alles schöne Wunden Jesu Gottes soll
mein Ein und alles seyn. und sang bald aus dem bald aus jenem Vers,
welches man ihm aber nicht alles verstehen konnte. Da ihn ein Bruder besuchte
wurde er gefragt: ob er ihn sehe? er sagte Ja! lächelte und wandte seine Augen
auf einen andern Fleck und sagte: Seht ihn den König Salomo wie schön! wie
schön sieht Er aus, man muss sich Ihn aber recht ansehn und wenn wir uns ein-
ander was von diesem Mann erzehlen. so werde meine Augen naß und
in einer Weile drauf sagte er: Ach wie wohl ist mir doch! da er seine Frau
weinen sah, sagte er liebe Frau warum betrübst du mich, gab ihm die Hand
und sagte: weine ja nicht, der Heiland wirds gut mit dir machen. Er gab
allem die ihn besuchten freundlich die Hand, lag darauf stille bis er abends
in der 8ten Stunde sanft und selig einschlief, im 51ten Jahr seines Alters.
Seine 8halbjährige Ehe hat der liebe Heiland mit 2 Töchtergen gesegnet, die
in der Pflege der Gemeine sind.

Register.